„Garten-Theater: Pflanzen in Shakespeares Welt“ ist das Motto der diesjährigen „Woche der Botanischen Gärten“ zum 400sten Todestag William Shakespeares. Ausrichter dieser Veranstaltungsreihe ist seit 2004 der Verband Botanischer Gärten e.V. Mitmachen werden über 30 Botanische Gärten in Deutschland und Österreich.
Zeitgleich wird in 27 der teilnehmenden Gärten eine eigens zu diesem Thema konzipierte Poster-Ausstellung zu sehen sein, die an vielen Orten auch später noch fortgesetzt wird. Autor der Ausstellung und des dazugehörigen 60-seitigen Katalogs ist Privatdozent Dr. Stefan Schneckenburg vom Botanischen Garten der TU Darmstadt. Über weitere Aktionen informieren die Teilnehmer auf ihrer jeweiligen Homepage.
Pflanzen in Shakespeares Welt?
Der englische Dramatiker William Shakespeare (1564-1616) erwähnt in seinen Stücken rund 120 Pflanzenarten. Sowohl Autor als auch Publikum müssen botanisch sehr bewandert gewesen sein, sonst wäre die von Shakespeare oft sehr gezielt und pointiert eingesetzte Verwendung von Pflanzen und gärtnerischen Details wohl nicht verstanden worden. Im elisabethanischen Theater unterstützten die Pflanzen das Publikum dabei, sich Szenerien und Landschaften vorzustellen oder sie spielten als Gift- und Heilpflanzen eine konkrete Rolle in der Handlung. Eine Reihe von Pflanzengattungen wurde darüber hinaus später nach Charakteren aus Shakespeares Stücken benannt. Diesem ganzen Bereich widmen sich die 19 Tafeln der Ausstellung, die eine Brücke zwischen Botanik und Gärten einerseits und Theater und Literatur andererseits schlagen will.
Botanische Gärten: Die ganze Welt der Pflanzen
Allein in Deutschland gibt es rund 90 Botanische Gärten. Sie zeigen einheimische und exotische Pflanzenarten und dienen oft der wissenschaftlichen Forschung. Wichtiger Bestandteil sind heute ökologisch und botanisch interessante Lebensräume und die für sie typischen Pflanzengesellschaften. Die ersten Botanischen Gärten in Deutschland wurden im 16. Jahrhundert gegründet. Sie dienten anfangs nur als Lieferant für medizinisch wirksame Pflanzen. Der erste Botanische Garten im engeren Sinne wurde 1669 in Kiel gegründet.
Die den Universitäten angegliederten Botanischen Gärten tragen durch Erhaltungskulturen aktiv zum Erhalt der biologischen Vielfalt (Biodiversität) und der genetischen Ressourcen bei. Zum Erhalt und Ausbau ihrer Pflanzensammlungen haben die Botanischen Gärten zudem einen kostenfreien Samentausch etabliert, an dem sich zurzeit über 700 beteiligen.
Weitere Informationen beim Verband Botanischer Gärten