Im westfälischen Münster ist Ende Mai die Kaninchenseuche Myxomatose wieder ausgebrochen. „Auf den Grünflächen im gesamten Stadtgebiet grassiert die Krankheit wegen des milden Winters bereits jetzt und damit früher als sonst“, erklärt Stadtförster Hans-Ulrich Menke. Zusätzlich leiden die Wildtiere auch an RHD (Rabbit Haemorrhagic Desease, auch „Chinaseuche“ genannt). Beide Krankheiten sind hochansteckend, daher sollten auch Besitzer von Zwerg- und Hauskaninchen ihre Tiere regelmäßig impfen lassen. Es sollte auch kein Futter auf Wiesen und Gärten gesammelt werden, die von Wildkaninchen besucht werden. Menschen, Hunde oder Katzen sind allerdings nicht gefährdet.
Meist tödlich: Myxomatose und RHD
Die Viren, die beide Krankheiten verursachen, stecken bereits seit Jahren in den Bauten. Die Übertragung erfolgt direkt oder durch Stechmücken und Flöhe. Bei Myxomatose zeigen die Kaninchen Schwellungen und Entzündungen am Kopf (vor allem den Augen) und den Genitalien. Das wesentliche Merkmal bei RHD ist eine hochgradige Störung der Blutgerinnung. Die Tiere sterben meist schnell in ihren Bauten, so dass die Seuche nicht so offensichtlich wird wie bei Myxomatose. In 90 Prozent der Fälle verlaufen die Erkrankungen tödlich. Eine Impfung ist bei Wildtieren leider nicht möglich.
Kranke Wildkaninchen sollten nicht zum Tierarzt gebracht werden, um ihnen nicht noch zusätzlichen Stress zu bereiten. Verendete Tiere nicht im Hausmüll entsorgen. In Münster können sie nach telefonischer Voranmeldung bei den Abfallwirtschaftsbetrieben abgegeben werden. Wer ein totes Tier begraben will, sollte das Loch mindestens 80 Zentimeter tief ausheben.