Gartenparty mit Wolf?

Der Wolf ist zurück in Deutschland, auch wenn ihn die meisten noch nicht zu Gesicht bekommen haben und es wohl auch nie werden. In wenig besiedelten Gebieten mit einem hohen Waldanteil besteht aber immerhin die Chance, dass ein Wolf nachts dem heimischen Garten einen Besuch abstattet. Erhöht wird diese, wenn er dort Genießbares findet: Essensreste auf dem Kompost etwa, im schlimmsten Fall aber die Hühner oder Kaninchen im Stall beziehungsweise Freigehege.

Wenn die Tiere Tag und Nacht im Garten verbringen, sollten die Gehege bereits marder- und fuchssicher sein:

  • Verchromter, vierkantiger Volierendraht
  • 1,2 mm Drahtstärke, Maschengröße 16 mm x 16 mm
  • Draht nicht mit Heftklammern, sondern mit Schrauben und Unterlegscheiben befestigen
  • Gehegeboden mit Gehwegplatten auslegen
  • Alternativ Platten oder engmaschigen Draht 60 cm unter der Erde verlegen
  • Türen mit Schloss statt mit Riegel sichern
  • Sicherung des Dachs nicht vergessen
Kaninchen im Freigehege, Pixabay
Kaninchen im Freigehege

Sollte das Gehege aus Holz gebaut sein, wird es aber für einen Wolf kein Hindernis darstellen: Ähnlich wie große Hunde können sie Ställe aus Holz einfach aufbrechen. Besser ist es in diesem Fall, wenn der Wolf den Garten gar nicht erst betritt. Licht, das durch Bewegungsmelder ausgelöst wird, sowie Alufolie, leere Getränkedosen mit Steinen oder Flatterband am Zaun oder der Hecke angebracht, halten die meisten Wildtiere vom Grundstück fern. Auch ein Garten, in dem sich ein Hund auch in der Nacht aufhält, ist vor dem ungewollten Besuch sicher.

Die letzte Instanz wäre ein elektrisch gesicherter Weidezaun, wie ihn vor allem Schäfer verwenden: Ein 1,20 Meter hoher Zaun samt Übersprungschutz und Unterwühlschutzmaßnahmen. Durch die Spannung von mindestens 4000 Volt, die nötig ist, um Wölfe dauerhaft abzuwehren, eignen sich diese Zäune allerdings nicht für den privaten Gebrauch am Grundstück oder gar Kaninchengehege.

Bisher sind Besuche von Wölfen im Garten aber so gut wie nie vorgekommen, denn die scheuen Tiere zeigen kein Interesse am Kontakt zum Menschen. Marder, Füchse und unbeaufsichtigte Hunde sind nach wie vor die größten Gefahren für Hühner und Kaninchen im Außengehege.

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