Ernten in Gefahr: Obst-Schädling auf dem Vormarsch

Die aus Japan stammende Kirschessigfliege breitet sich seit ein paar Jahren massiv in Mitteleuropa aus und hat schon große Schäden im Obstanbau angerichtet. Jetzt gibt es eine Möglichkeit, die winzigen Fliegen mit Lockstoff-Fallen zu bekämpfen.

Eingeschleppter Schädling aus Asien

Kirschessigfliegenmade auf Kirsche, copyright Martin Hauser CC BY3.0
Puppe der Kirschessigfliege

Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) tritt seit etwa fünf Jahren verstärkt bei uns auf. Im Gegensatz zu anderen Essigfliegen, die überreifes oder gärendes Obst bevorzugen, befällt diese aus Asien nach Europa eingeschleppte Art gesunde, gerade reifende Früchte. Die etwa zwei bis drei Millimeter großen Weibchen legen ihre Eier vor allem in relativ weiche Früchte wie Kirschen, Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, Pflaumen, Weintrauben sowie Aprikosen und Pfirsiche. Sie findet in Europa nahezu ideale Lebensbedingungen und ist mit Insektiziden nur schwer zu bekämpfen, da diese kurz vor der Ernte nicht mehr eingesetzt werden können. Da die Entwicklungszeit relativ kurz ist, können mehrere Generationen pro Saison auftreten.

Lockstoff-Fallen gegen Kirschessigfliegen

Bisher waren zur Bekämpfung nur das Einhüllen der Pflanzen mit engmaschigen Netzen sowie das vollständige Vernichten aller befallenen Früchte möglich. Wenn dies zu aufwändig oder nicht möglich ist, lassen sich die Fliegen auch mit Fallen bekämpfen, die einen biologischen Lockstoff enthalten.

Die Falle besteht aus einem Becher mit der Köderflüssigkeit und einem Aludeckel. Dieser wird direkt vor dem Aufstellen mit mehreren kleinen Löchern perforiert. Damit der Inhalt nicht verwässert, wird die Falle anschließend mit einem Regenschutzdach abgedeckt. Die Fallen dann in jeweils zwei Metern Abstand um bedrohte Obstbäume und -sträucher platzieren. Der Lockstoff muss alle drei Wochen erneuert werden.

Weitere Informationen zur Falle

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