Einen (Frosch-)König für den eigenen Garten

Sie liegen in ihrem Gartenstuhl und genießen die Sonne. Es ist still, bis auf das Schwirren und Brummen der Insekten. Etwas fehlt Ihnen und Sie grübeln eine Weile, bis Sie wissen, was es ist – ein Geräusch aus Ihrer Kindheit. Immer, wenn Sie Ihre Oma in den Sommerferien besucht haben, haben Sie es gehört. Hinter ihrem kleinen Haus am Waldrand gab es einen Teich und dort lebten die Frösche. Immer gegen Abend erfüllten Sie die Luft mit ihrem Gequake in der Ferne. Wäre es nicht schön, wenn in Ihrem Gartenteich auch wieder einige Frösche heimisch würden?

Chor des Kleinen Wasserfrosch (Pelophylax lessonae), Tierstimmenarchiv, Museum für Naturkunde Berlin, CC BY NC SA

Die Frösche dürfen auf keinen Fall umgesiedelt werden!

Wenn Sie wollen, dass in ihrem Teich Frösche ein Zuhause finden, brauchen Sie vor allen Dingen Geduld. Auch wenn der Teichfrosch, einer der häufigsten Teichbewohner, in Deutschland nicht auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten steht, ist es trotzdem verboten, Frösche oder deren Laich einzusammeln und im eigenen Garten einzusetzen. Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen können Sie nicht mit Sicherheit sagen, dass Ihr Gartenteich den Ansprüchen der Frösche genügt; diese könnten dort im schlimmsten Fall verhungern. Zum anderen besteht die Gefahr, dass Sie Krankheitserreger unwissend verbreiten.

Wie Sie die Frösche dazu bringen, in Ihrem Garten einzuziehen

Bevor Sie Ihren Gartenteich frosch-freundlich gestalten, sollten Sie bedenken, dass die kleinen Amphibien in größeren Gruppe eine gewisse Lautstärke erreichen, gerade zur Paarungszeit. Stellen Sie sich also auf Gespräche mit Ihrem Nachbarn ein, in denen Sie erklären, dass die Frösche ihrer Natur gefolgt sind und es verboten ist, sie wieder zu vertreiben. Wenn Sie die folgenden Punkte befolgen, erhalten Sie sicher bald Besuch im Garten:

  • Ihr Garten muss in einer ländlichen Umgebung liegen. In der Stadt kann der Garten noch so schön sein, aber die Frösche haben keine Möglichkeit, zu Ihnen zu wandern, da sie nicht mit der U-Bahn fahren können.
  • Teichfrösche bevorzugen eine großzügige Uferzone, über die sie ins Wasser können.
  • Ebenso wollen die Amphibien die Möglichkeit, sich in der Bepflanzung am Ufer zu verbergen.
  • Teichfrösche lieben die Sonne – am liebsten genießen sie sie auf großblättrigen Wasserpflanzen wie Seerosen.
  • Alle Einrichtungen, die Wasser bewegt halten, wie Springbrunnen und Wasserläufe, schrecken Teichfrösche ab. Sie bevorzugen stehende Gewässer. Schalten Sie alle Einrichtungen auf jeden Fall in der Laichzeit (Mai und Juni) ab, wenn Sie sie nicht ganz entfernen wollen.
  • Verzichten Sie in Ihrem Garten unbedingt auf Schneckenkorn und Insektizide, denn die Frösche nehmen sie durch ihre Nahrung auf und werden ebenfalls vergiftet. Auf den Einsatz dieser Mittel sollte im naturverbundenen Garten sowieso verzichtet werden!
  • Geben Sie Acht beim Rasenmähen, denn die Tiere sitzen gerne auf dem Rasen um den Teich.

Genießen Sie das Froschkonzert!

Einmal angesiedelt, werden die Frösche zu treuen Besuchern in ihrem Garten. Den Gartenteich wieder zuschütten dürfen Sie nur mit entsprechender Genehmigung einer Naturschutzbehörde. Das Gerücht, dass Frösche sich nicht dort ansiedeln, wo bereits Fische leben, da diese den Laich fressen, hält sich leider hartnäckig. Sie können aber beruhigt auch zuerst Fische in ihren Teich setzen.

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